Auftrag & Ziele

Unser Auftrag:

Armut durch Pflege will über Verarmung und soziale Ausgrenzung in der Familienpflege aufklären, gesellschaftliche Verantwortung und Teilhabe fördern und die Rechte pflegender Angehöriger stärken.

Strategische Ziele:

Die Initiative Armut durch Pflege setzt sich vier Ziele:

  • von Verarmung und Armut betroffene pflegende Angehörige durch ihre Schicksalsberichte zu Wort kommen zu lassen und dabei auch die verstärkte Benachteiligung von Minderheitsgruppen zu betonen
  • die unverhältnismäßig größere Gefahr und Realität der Verarmung in der Familienpflege empirisch nachzuweisen
  • über die Ursachen und Folgen von Verarmung und Armut durch Pflege aufzuklären
  • mit pflegenden Angehörigen und interessierten Partnern Lösungen und Forderungen zu erarbeiten, um Diskriminierung von pflegenden Angehörigen abzubauen

Die Initiative Armut durch Pflege wurde 2009 von wir pflegen (Interessenvertretung begleitender Angehöriger und Freunde in Deutschland e.V.) ins Leben gerufen. Damit wollten Mitglieder des Vereins einen Beitrag leisten zum Europäischen Jahr 2010 zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung, insbesondere zur Umsetzung von Artikel 2(1) „Anerkennung des Grundrechts der von Armut und sozialer Ausgrenzung Betroffenen auf ein Leben in Würde und auf aktive Teilhabe an der Gesellschaft“.

Die zunehmende Bedrohung durch Verarmung und Armut in der Familienpflege fordert, dass dieser Sachbestand weiterhin thematisiert wird. Dazu erstellte wir pflegen ein langfristiges Konzept, das Armut durch Pflege als breite parteilose Initiative weiterentwickelt. Damit verbindet sich auch die Suche nach Bündnispartnern, bundesweit und vor Ort, die die Initiative mit tragen und gestalten.

Kontakt:  Armut durch Pflege  c/o Susanne Hallermann   initiative@armutdurchpflege.de

 

 

 

12 Gedanken zu “Auftrag & Ziele

  1. Habe die Initiative durch Zufall entdeckt, weil ich jetzt auch in dieser Situation bin.
    Pflege meinen Mann seit 2009. Anfangs ging ich noch arbeiten, die Krankheit schritt zügig voran, so daß ich zuerst die Stunden reduziert habe und dann gänzlich aufgehört habe zu arbeiten. Ich wollte und will meinen Mann nicht ins Heim geben.
    Wir sind beide erst 59 Jahre. Die Rente meines Mannes ist nicht hoch, da die Arbeitsjahre fehlen und ich jetzt gänzlich ohne Bezüge. Also stellte ich einen Hartz4-Antrag. Dieser wurde abgelehnt da unser Vermögen zu hoch ist, nicht finanziell – nein unser Grundstück ist zu groß.
    Wir haben vor über 30 Jahren mein Elternhaus übernommen, welches ein altes Bauerngehöft ist. Lt. Hartz 4 darf man nur ein Grundstück mit 800 Quadratmetern haben. Um diese Grundstücksgröße zu erreichen muß ich Stall, Scheune und Schuppen alles abreißen lassen. Das sind Kosten, die ich nicht aufbringen kann.
    Ich pflege tagtäglich meinen Mann, 7 Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr. Ich pflege ihn genau so gut wie ein Pflegedienst, habe mehr Zeit für ihn, das Pflegegeld fällt aber viel geringer aus.
    Es gibt doch den Mindestlohn, warum zahlt die Pflegekasse den nicht? Mein Pflegeaufwand x 8,50 €
    und uns würde es gut gehen. Ich bräuchte keine Angst vor der Zukunft haben. Hätte keine Bauchschmerzen, ob ich die Energie- und Gasrechnung noch bezahlen kann.

    • Liebe Frau Egert,
      wir danken Ihnen für Ihren offenen Bericht und Ihr Vertrauen und klasse, dass Sie uns
      durch Zufall entdeckt haben ? !

      Ja, so wie Ihnen geht es Zigtausenden in unserem Land und ihre Forderung des Mindestlohnes für pflegende
      Angehörige wäre die Lösung – dann hätten wir ein eigenes Budget und würden nicht in die Armutsspirale landen, die
      ja NACH der Pflege nicht endet.

      Wir haben das in unserem 1. Netzwerktreffen 2014 (mit Teilnahme & Beratung eines Sozialrechts-Referenten von Tacheles e.V.) als Forderung der Anrechnung der Präsenzeiten formuliert ….
      Denn „die“ werden ja auch nicht mitbewertet, bei der Einstufung in die Pflegestufe und der Rentenberechnung.

      Gerne würde ich Ihren Kommentar weiterleiten an ein Mitglied aus unserem Netzwerk und vielleicht ist da doch noch etwas zu machen…
      Darf ich das?
      Dann würde ich ihm Ihren Kommentar schicken und seine Antwort per Mail an Sie weiterleiten … – alles ohne „Garantie“, aber einen
      Versuch wäre es wert, gell?

      Vielleicht können wir auch mal telefonieren….

      Danke noch mal und Ihnen jede Menge Kraft und die richtigen Auskünfte und vor allem die „richtigen“ Menschen um Sie herum!

      Mit lieben Grüßen aus Telgte!
      Susanne Hallermann, Koordinatorin im Team ADP und auch aktiv pflegende Angehörige

    • Liebe Frau Hallermann,

      kam in den letzten Tagen nicht dazu, hier reinzuschauen.
      Sie können meinen Beitrag weiter leiten und wir können auch telefonieren. Würde mich freuen, von Ihnen zu hören.

      Lieben Gruß Frau Egert

      • Liebe Frau Egert,

        ja gerne – unsere Telefonnummer der Initiative gegen Armut durch Pflege ist 02504 – 6967725…
        Probieren Sie es gerne und sprechen auch auf den AB, falls das Telefon nicht besetzt ist.

        Aktuell nächste Woche wird der 1. Landesverband unseres Vereins wir pflegen gegründet, in NRW (Münster) und da
        sind gerade die letzten Vorbereitungen zu treffen – ist aufregend schön!

        Freu mich auf unser Telefonat…..

        Mit lieben Grüßen aus Telgte!
        Susanne Hallermann für Team ADP

  2. Hallo,
    wenn ich das so lese, wird mir nochmal mehr Angst. Seit 2013 befindet sich mein Leben in einer Abwärtsspirale. Ich bin 55, meine Eltern 81 und 83 Jahre alt. Meine Mama hat einen Weg hinter sich (2000 Borreliose, sie konnte über ein Jahr nicht laufen – 2004 Unterleibskrebs – 2011 Brustkrebs – 2013 Schlaganfall, aufgrund eines erneuten Krebsverdachtes, der sich nicht bestätigt hat – 2016 Eingriff wegen grauem Star – seit Jahren zunehmende Knie- bzw. Gelenkarthrose) Mein Papa hatte 2014 einen Schlaganfall mit jetzt PS 1. Er sitzt im Rollstuhl und kann sich nur eingeschränkt selbst behelfen. Es sind vorhanden zwei alte Häuser (keine wirklichen Wertobjekte) mit einmal 1000 qm Grundstück und einem Garten mit 2000 qm. Alles in allem zusammen kein wirklicher Wert, um ihn ohne Not zu verkaufen. Es gibt noch einen Bruder von mir, der sich jedoch, was die häusliche Pflege angeht, völlig raushält und ab anfang 2017 ein paar Hundert km wegzieht. Bisher war sein Part das 2000 qm Gartengrundstück.
    Ich habe mir 2005 angefangen ein Antiquariat aufzubauen, weil es meine geringe Rente, die ich einmal bekommen werde, aufstocken sollte. Da es mit dem Umsatz dann nicht für eine volle Selbständigkeit reichte, habe ich vor 3 Jahren einen Teilzeitjob als Call Center Agentin bekommen. Obwohl ein namhaftes und global tätiges Unternehmen, bekommen die Mitarbeiter wenig mehr, als den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn.
    Seit dem Schlaganfall meiner Mama ist mein Leben so auf den Kopf gestellt, dass mein Antiquariat immer mehr in den Hintergrund rückte. Neben der Pflege/Unterstützung meiner Eltern, muss ich mich ja nun auch um das Grundstück kümmern, denn diese Arbeit kann mein Papa nicht mehr machen und meine Mama schafft das auch nicht mehr. Das heißt, ich lebe von einem Minigehalt, das noch meine Kosten für das Antiquariat mitträgt, denn ich hoffe immer noch, dass ich die Kurve bekomme, mein Leben so geregelt zu bekommen, um dieser Arbeit auch wieder nachzukommen.
    Nun ist es so, dass meine Mama leider häufiger kränkelt und somit auch zu Ärzten und Terminen muss. Da es mit dem Autofahren nicht mehr so funktioniert hin und wieder, bin ich gefordert.
    Zusammengefasst: Der Garten macht sich nicht von alleine. Der zweite Garten auch nicht (für den hätte ich sogar ein Lösung, aber von der will mein Papa und mein Bruder nichts hören), bei uns ist nichts geschrieben und somit alles offen, wenn der Tag der Tage kommt, meine Mama bräuchte mehr Unterstützung, die ich ihr teilweise aber gar nicht mehr leisten kann, ich bin aber da, wenn sie mich braucht, finanzielle Unterstützung bekomme ich keine, auch von meinen Eltern nicht. Was wird mal aus mir? Muss ich unter der Brücke leben? Warum wird sich nicht mehr um die Belange von pflegenden Angehörigen gekümmert? Warum ist es nicht normal, wenn man nicht mehr Vollzeit arbeiten kann, weil man pflegt und unterstützt, dass man dafür auch gerecht entlohnt wird?
    Nein, ich mag mir meine Zukunft wirklich nicht vorstellen.

    • Liebe Ute Adler,

      vielen DANK für Ihren offenen authentischen Kommentar und macht uns jedes Mal wieder neu betroffen. Da es Zigtausend pflegenden Angehörigen ähnlich ergeht, gibt es uns ;), denn nur gemeinsam können wir die Rahmenbedingungen für pflegende Angehörige positiv verändern.

      Ich schreibe Ihnen auch noch per Mail und würde Sie gerne – unverbindlich – in unser Netzwerk aufnehmen, damit wir weiter in Kontakt bleiben können….

      Mit lieben Grüßen aus Telgte (bei Münster, NRW)!
      Susanne Hallermann für Team ADP

  3. hier mal endlich schwung in der sache pflege,weil es geht uns allen was an…………ich pflege schon 21 jahre meine schwerstbehinderte tochter.rund um die uhr……..pflegestufe 3…………habe in den jahren auf alles verzichten müssen…….wir hatten nie eine kur,kein erholungsurlaub und vieles mehr,aber nun haben wir ein rollstuhl tranzporter mit elektr.antrieb beantragt…..wurde abgelehnt………lucia hat einen elektr. rollstuhl ,das ist ausreichen und zweckmäßig versorgt…………………so die antwort der aok………ich habe widersruch eingelegt…. möchte mal mein widersruch mitteilen,dann kann man schon erkennen was ich meine,denn dieser widesruch drückt in kurzform alles aus um was es bei uns geht ……………………………………………………………..

    Widersruch gegen die Ablehnung auf Finanzierung eines ROLLFIETZ

    Sehr geeehrte FRAU Petra Mohring !

    Hiermit legen wir mit dem Schreiben vom 07.01.2015 Widersruch ein über einen Antrag auf Finanzierung eines Rollfietz,der abgelehn t wurde.
    Vorweg möchten wir erst mal betonen,daß BEHINDERTE ein RECHT auf unbegrenzte MOBILITÄT haben.
    Ihre Begründung ,daß auf Grund gesetzlicher Bestimmungen Rollstühle mit Fahrradantrieb keine Leistungen der gesetzlichen krankenversicherungen sind,laut RECHTSPRECHUNG DES BUNDESSOZIALGERICHTS(z.bsp.BSG Urteil vom 21.11.2002-B 3 KR 8-02 R9)können wir nicht für richtig heißen und trifft in unserem Fall nicht zu.
    Hier wurde ein Hilfsmittel beantragt,daß die Möglichkeit bietet einen ROLLSTUHL zu tranzportieren mit elektrischen antrieb.
    Für jemand der schwerstbehindert ist,in seiner Behinderung so eingeschränkt ist,daß man nur mit Hilfe einer PFLEGEPERSON mit seinen ROLLSTUHL vorwärtz kommt.Aber alles muß man zu Fuss hinterlegen. Die Begrenzung streckt sich auf höchstens 1000 m bei guten Wetter und beim schlechten Wetter gleich null.,da ist dieses HILFSMITTEL schon eine feine Sache weiter zu kommen.
    Die Gegend und Umwelt mit anderen Augen zu betrachten und auch wahr
    Wir wohnen in Suderwick ländlich,bewegen uns nur innerhalb der ORTSCHAFT wo wir schon jedes Haus kennen.Aber wo können wir mal weitere AUSFLÜGE machen? Alles nur zu fuß und nicht weit,weil auch ich als PFEGEPERSON und gleichzeitig MUTTER von 55 Jahren sind mir die Grenzen gesetzt,was uns beiden frostrierend macht manchmal sich fragt warum und wofür man so bestraft wird.Mit einem ROLLSTUHL kommt man nicht weit.Wir sind und werden somit ausgegrenzt die schönen Dinge am LEBEN nicht teilzunehmen.
    Wann und wo können wir mal zum SEE fahren oder eine andere Gegend wahr nehmen.
    Auch der elektrische ROLLSTUHL von 5kmh ist ja nicht so schnell,das wir am gesellschaftlichen Leben oder mit Freunde daran teilnehmen können.
    Der elektr.Rollstuhl dient meiner Tochter sich frei fort zu bewegen in größeren Räumen oder Flächnden,aber nicht im STRASSENVERKEHR.Weil sie ihm gar nicht alleine auf der strasse fahren kann und ich als Mutter und Pflegeperson die volle verantwortung tragen muß.
    Deswegen kann der elekt. Rollstuhl hier nicht als Grund angegeben werden,dass die Versicherte ,die schwerstbehindert ist ,keine Möglichkeit hat sich alleine fortzubewegen zu behaupten sie sei ausreichend und zweckmäßig versorgt.
    Wer kann und wird das behaupten?
    Zu ihrer Information: „Meine Tochter ,Adina-Lucia Hoven geb.05.06.1993 karm mit frühkindlichen gehirnschaden zu WELT.Ein Wunder das sie das alles so gut überlebt hat und heute noch Lachen kann,aber das Lachen w ird weniger,weil man durch seine B EHINDERUNG eingeschränkt ist,ständig diese Kämpfe durch streiten muß wenn es um Hilfsmittelversorgung geht und nicht das bekommt was einem das LEBEN und somit das notwendige erleichtern könnte,um auch gesunder und fitt zu werden.
    Ein elektr. Rollstuhl von 5kmh ist zweckmäßig für ihr Selbstwertgefühl um wenigstens auch alleine vorwärtz kommen aber kann nicht ausreichend sein wenn wir von einen SCHWERSTBEHINDERTEN Menschen sprechen der in seiner Behinderung auf ständiger BEGLEITUNG und rund um die UHR angwewiesen ist.
    Von daher lehnen wir dies B emerkungen schon mal ab.HILFSMITTEL sind dafür da um den behinderten menschen das Leben so leicht zu ermöglichen die seinen Gesundheitszustand verbessern am Leben gleichaltriger teilzuhaben lassen nicht auszugrenzen anderen gesunden Menschen .
    Wie soll Lucia sich wohlfühlen in ihrer Haut ,wenn sie nur mit wenigen Hilfsmittel die sie hat ausgestattet ist.Sie ist jung und hat ein Recht in ihrer Mobilität unbegrenzt versorgt zu werden,um ihre Depressionen und um das gesammte UMFÄLLT ihrer Bedürffnisse zu senken damit ihr Gesundheitszustand besser wird.
    lucia wird nie einen führerschein machen können und wird nie ohne Rollstuhl leben können.Auch ich,als ihre Mutter (55 jahre) VERSORGE meine TOCHTER schon seit 21 Jahre ,begleite sie und pflege sie rund um die UHR.
    Auch ich als Pflegeperson bin eingeschränkt,weil ich seit vielen jahren einen Rollstuhl schiebe und mit Lucia nie die Möglichkeit habe außer hier alles zu fuß zu erledigen mal weiter weg zu kommen außer 1km.
    Das tut manchmal weh wenn man sich so aufopfert von bestimmten HILFSMITTELN die man nicht hat bestraft zu werden.Auch konnte ich dadurch nie einen Führerschein machen um wenigstens ein Auto zu besitzen.
    Aber hier geht es hauptsächlich um meine Tochter,Adina-Lucia die in ihrer Bewegung total eingeschrenkt ist nicht die Möglichkeit hat sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen ausgeschlossen ist und isoliert,weil man mit den Hilfsmitteln die man zu verfügung hat sich nur innerhalb hier in Suderwick begen kann von eimem Umkreis von ca 1km zu fuß.
    Das kann doch nicht alles sein um einen Kranken Menschen so zu helfen,das er gesund wird.Ich denke keiner kann sich darein finden,wenn man nicht selber davon betroffen ist.
    Meine Frage bleibt. „Warum gibt es dies Hilfsmittel wenn man sie schon von vornerei ablehnt und warum haben Behinderte ein Recht auf unbegrenzte Mobilität wenn man diese nicht gewährt?“
    Den ROLLSTUHLTRANZPORTER hatten wir für einen Tag zu probe und meine Tochter war glücklich mal eine andere ENTFERNUNG zu bekommen.Wir konnten einen Bauernhof besuchen,wo sie immer mal hin wollte auch wünscht sie sich so gerne im Sommer mit nach Wehrt am See zu fahren mit ihre FREUNDE oder eine Radtour usw.Aber ohne dieses Hilfmittel können wir nirgens wohin und nie mit freunde und Familie was unternehmen.
    Das alles und noch mehr sind Gründe die meine Tochter den ALTTAG mit einer Rollfietz erleichtern würden um ihre ständigen Schmerzen zu lindern,ihre Depessionen zu erleichtern und um so wirklich mobil zu sein.
    Deshalb bitten wir die AOK den „Antrag auf Finianzierung eines ROLLFIETZ zu genehmigen,weil er für meine Tochter von einer NOTWENDIGKEIT sehr wichtig ist und ihr in ihrern Krankheitszustand verbessern wird auch die Teilhabe am Leben anderer Menschen.
    mit freundlichen grüßen frau lucia und gisela hoven

    • Liebe Frau Hoven,

      vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihren Bericht – macht uns jedes Mal wieder neu betroffen und gerne würden wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen.

      Haben Sie den aktuellen Aufruf der Paul-Töbelmann – Stiftung mitbekommen? Wenn Sie sich doch gerne an Frau Gudrun Born, die Kontaktperson – sie ist im Flyer mit allen Daten angegeben.
      Unser Verein wir pflegen e.V. hat auch ein eigenes „Experten-Team“. alles betroffene aktive oder ehemalig pflegende Angehörige, da könnten wir sie gerne „verkoppeln“ , damit Sie nicht alleine kämpfen müssen.

      Es ist immer ein Kampf und kostet soooo viel Energie und dabei geht es wahrlich um erleichternde Hilfsmittel und damit um die Teilhabe am sozialen Leben!!

      Wir kommen auf Sie zu und freuen uns auf ein Gespräch mit Ihnen?

      Bis dahin alles Gute und mit lieben Grüßen aus Telgte!

      Susanne Hallermann, Koordinatorin im Team ADP

  4. Nach über 11jähriger Vollzeitpflege, die direkt mit Plfegestufe II begann und einige Jahre später zur Stufe III wurde, ist am Silvestermorgen meine liebe Mutter verstorben. Obwohl der Tod ja eigentlich immer hinter der nächsten Ecke lauert, hatte ich zu diesem Zeitpunkt doch noch nicht damit gerechnet. Noch immer erscheint die Situation so unwirklich.

    Und als wäre die Tatsache des Todes an sich noch nicht genug, habe ich Angst. Entsetzliche Angst. Zukunftsangst. Da nun mit einem Schlag der gesamte finanzielle Boden, der uns im Laufe der Zeit mehr schlecht als Recht über die Runden geholfen hat, wegfällt. Ich stehe vor dem absoluten Nichts. Oder eher gesagt: Vor einem tiefen dunklen Krater, in dem die sich langsam, aber sicher aufgetürmten Schulden versuchen, mich hinabzuziehen.

    Eine Sozialbestattung, fernab vom Wahlgrab meines Vaters, war wirklich das Allerletzte, dass ich für meine Mama gewollt hatte. Und selbst das gestaltet sich schwierig, da es viele Bestattungsunternehmen mittlerweile ablehnen, Beerdigungen für Mittellose durchzuführen, weil sie zu oft schon von den Sozialämtern auf ihren Kosten sitzengelassen worden sind. Aber was soll man als Pflegender denn tun, wenn man vorher auch noch etwas zum Leben benötigte??

    Ich weiß wirklich nicht mehr ein oder aus. Obwohl Akademikerin, bin ich nach mehr als 11 Jahren Pflege viel zu lange aus dem Job, mit über 50 für die meisten Arbeitgeber bereits altes Eisen und als Geisteswissenschaftlerin ohnehin in keine Schublade passend. Zudem muss ich auch noch unsere vergleichsweise große Wohnung verlassen und mich von vielen so geliebten Dingen, an denen Erinnerungen haften, trennen. Und die Privatinsolvenz lässt grüßen …

    Ich könnte nur noch heulen. ;-(

    • Liebe Frau „Emma“,

      vielen DANK für Ihren offenen Kommentar und unser aufrichtiges Beileid zum Tod Ihrer Mutter !

      Ihre Angst und Ihre Sorgen sind soooooo verständlich und nachvollziehbar…..
      Sie sind damit nicht allein, denn so ergeht es Tausenden von pflegenden Angehörigen und das ist wahrlich mehr wie diskriminierend.

      Wir veröffentlichen jeden Sonntag (der Tag der Betroffenen-Berichte) einen Bericht auf unserer Facebook-Seite der Initiative ADP.
      Gerade der heutige Bericht (eine NDR-Reportage) dürfte Sie sicher interessieren, denn er handelt von 2 pflegenden Familien – die eine Tochter pflegt noch aktiv ihren Vater, die andere Tochter ist nach dem Tod ihrer Mutter in ähnlicher Situation wie Sie…

      Da ich nicht weiß, ob Sie bei Facebook sind, schicke ich Ihnen gerne den Link: https://www.youtube.com/watch?v=ob9Kz-Wsgr8

      Die Reportage dauert 13 Minuten und ist gut recherchiert….

      Gerne möchten wir uns mit Ihnen in Verbindung setzten, denn nach einer aktiven Pflegesituation ist ja wahrlich nicht alles besser und „ausgestanden“, zumal soviel existenzielle Probleme zu bewältigen sind und man eigentlich körperlich, seelisch und geistig total ausgepowert ist…..

      Meine Teamkollegin Silvia Wölki wird sich in der nächsten Zeit mit Ihnen in Verbindung setzen und bis dahin wünschen wir Ihnen alle Kraft und schicken Ihnen alle guten Wünsche!

      Mit lieben Grüßen aus Telgte (bei Münster) !

      Susanne Hallermann, Koordinatorin im Team ADP

  5. Als ich kurz vor Paps Tod zur Personalabteilung der Uniklinik Düsseldorf ging, um zu sagen, dass ich nach der Beerdigung gleich wieder arbeiten wollte, bekam ich zur Antwort, ich sähe aus „wie ausgekotzt“ und könne so nicht an meinen Arbeitsplatz als Chefsekretaerin zurückkehren. Seitdem bin ich seelisch ein Wrack, ausgebrannt, habe alles, was ich mir in 35 Jahren. erspart hatte, aufgrund von. Hart IV verloren und hänge finanziell am Fliegenlänger, weil ich aufgrund von jetzt eigener Erkrankung mit dem Geld von der ARGE vorne und hinten nicht zurecht komme.
    Liebe Gruesse und viel Kraft!
    Gabriele. John

  6. Liebe Susanne Hallermann,
    2001 wurden bei meiner Mutter 3 Hirntumore festgestellt, die unsere Familie vor eine enorme Herausforderung stellten, insbesondere dadurch, dass wir über Jahre mit Behörden, Krankenkasse und Krankenhäusern zu kämpfen haben. Dann erkrankte zusätzlich noch mein geliebter Paps an Lungenkrebs.

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