WAS KOMMT BEI DEN PFLEGENDEN ANGEHÖRIGEN UND DEN PFLEGEBEDÜRFTIGEN DENN WIRKLICH AN?
WISO fragt nach und pflegende Angehörige nach der Realität der so propagierten Verbesserungen im ambulanten Pflege-Bereich.
Die Erfahrungen sind erschütternd und Antje Mayer, die ihren Mann seit 3 Jahren pflegt, steht für so viele Betroffene. Sie lebt ländlich im Oldenburger Raum, konnte ihren Beruf aufgrund der hohen Pflegeleistung für ihren Mann, der 2014 an M. Parkinson erkrankte, nicht mehr ausüben, auch nicht in Teilzeit. Nun leben sie von dem Pflegegeld und der Rente ihres Mannes.
Die Entlastungsleistungen kann sie nicht in Anspruch nehmen, da die von den Pflegekassen vorgeschriebenen Zulassungen nur einige wenige Anbieter vorhalten. Der finanzielle Gewinn ist zu gering… So stehen pflegenden Angehörigen die Leistungen zur nötigen Entlastung zwar zu, können aber nicht abgerufen werden.
Roswitha Haug – Henseler aus Tübingen ist Heilpraktikerin, auch sie kann ihren Beruf nicht mehr ausüben, denn ihr Mann hat nach einem Infarkt den Pflegegrad 5. Sie findet keinen Kurzzeitpflegeplatz für ihn und auch keine Tageseinrichtung – der Pflegegrad ist zu hoch, die Pflege zu schwer und Kurzzeitplätze nicht vorhanden.
Die beiden pflegenden Frauen sprechen für Zigtausende in ähnlicher Problematik und wir danken für die authentischen, klaren und sehr berührenden Berichte. Unser Dank gilt auch Karen Grass vom ZDF, die ihr Gesuch über das Netzwerk von wir pflegen e.V. teilte, fündig wurde und mit ihrem Bericht die Realität vieler pflegender Angehöriger vor Augen führt.
GUT GEMEINT IST NICHT GUT GEMACHT – daher ist es wichtig, das pflegende Angehörige, als größte Pflegesäule in Deutschland, mehr Rechte und mehr Mitsprache bekommen – als Interessenvertretung setzen wir uns dafür ein.
Hier der Link zum Beitrag (5´44) vom 08. Januar 2018 im ZDF: